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Kolonialismus

Bremens Rolle im Kolonialismus und die Folgen

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Bremens Rolle im Kolonialismus und die Folgen

Vor dem Hintergrund der aktuellen Migrations- und Fluchtbewegungen erhält die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus eine zusätzliche Dringlichkeit.

Der von Europa ausgehende Kolonialismus im 19. und 20. Jahrhundert war eine staatlich geförderte Inbesitznahme außereuropäischer Territorien, insbesondere, aber nicht ausschließlich in Afrika. Die damit verbundene Unterwerfung und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung, teilweise bis zum Völkermord, aber auch die wirtschaftliche Ausbeutung wirken bis heute in Afrika und in Europa in verschiedener Weise nach.

Legitimiert wurde die Kolonialherrschaft mit der angeblichen kulturellen Höherwertigkeit der Kolonialherren. In diesem Denken wurzelt die bislang nicht überwundene rassistische Diskriminierung von Afrikanern und Afrikanerinnen. Seit vielen Jahrzehnten engagieren sich Bündnisse aus der Zivilgesellschaft dafür, diesem Thema das nötige Gehör zu verschaffen. Vor dem Hintergrund ihrer Tradition als Handelsstadt bekennt sich Bremen seit den 1970er-Jahren zu der aus dieser Geschichte erwachsenen Verantwortung.

Staatsbürgerinnen und -bürger der früheren Kolonialmächte haben historisch begründet andere Interessen an Erinnerungsarbeit als die der einst von Versklavung betroffenen Nationen. Es eint sie ihr Wunsch, Rassismus zu überwinden.

Deshalb hat die Bremische Bürgerschaft im Februar 2016 den Antrag „Bremisches Erinnerungskonzept Kolonialismus“ der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und der SPD beschlossen. Ziel des Antrages ist es, Bremens Rolle im Kolonialismus und seine bis heute wirkenden Folgen aufzuarbeiten und dieses Wissen in die bremische Bildungs- und Kulturpolitik zu integrieren. In der Debatte bot Staatsrätin Carmen Emigholz an, dass der Senator für Kultur in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung zu einer Gesprächsrunde einlädt, um als Teil eines größeren Netzwerkes aus vielen Initiativen und Akteurinnen und Akteuren eine weitergehende Auseinandersetzung und Vernetzung zum Thema zu unterstützen. Aus Sicht des Senators für Kultur kann die eigene moderierende Rolle in der aktuellen Debatte nur ein Beitrag im Kontext anderer zivilgesellschaftlicher Aktivitäten sein. Für die Kulturbehörde leitet und unterstützt die Referatsleiterin PD Dr. Anna Greve, die wissenschaftlich zum Thema Postkoloniale Theorien arbeitet, diesen Prozess.

In dem nun begonnenen Dialog, der mit einer öffentlichen Gesprächsrunde im Dezember 2016 eröffnet wurde, treffen die unterschiedlichsten Perspektiven aufeinander, die gleichberechtigt abgebildet werden sollen. Das erfordert naturgemäß Zeit, führt aber zu Ergebnissen, die von der Zivilgesellschaft getragen werden und nicht von oben diktiert wurden. Derzeit gilt es, einen breiten Konsens über die zentralen Aspekte des Themas herzustellen, diesem Zweck dient die kommende zweite Gesprächsrunde. Eine ressortübergreifende Aufgabe wird es dann sein, Bearbeitungskriterien und Förderinstrumente zu entwickeln, die der Komplexität und Relevanz des Themas gerecht werden.

Auch die bremischen Kultureinrichtungen beschäftigen sich bereits mit dem Thema, fachlich begleitet vom Senator für Kultur. Besonders hervorzuheben ist hier das Übersee-Museum, das seine Geschichte in der Dauerausstellung darstellen wird. Die Kunsthalle Bremen verknüpfte in der Sonderausstellung „Der blinde Fleck“ die Historie des Kunstvereins in Bremen mit der Handelsgeschichte der Stadt. Zentraler Kooperationspartner der Ausstellung war das Afrika Netzwerk Bremen.

Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) hat sich als eine der ersten Bibliotheken Deutschlands mit der Aufarbeitung ihrer kolonialgeschichtlichen Sammlung beschäftigt und nimmt zudem auch als erste/einzige an verschiedenen prominenten Projekten und Strategien zum Thema Kolonialismus teil. Mehr zum Beitrag der SuUB zum Thema finden sie hier.

Dokumente und Materialien

Politische Beschlussfassungen und Berichte

Gesprächsrunde Koloniales Erbe

Vorträge und inhaltliche Einführungen

Berichterstattungen und Presse-Erklärungen

Akteure

Bremen

Afrika Netzwerk Bremen

Afrika Freundinnen

Der Elefant

INPUTS, Universität Bremen

Landeszentrale für politische Bildung

Übersee-Museum Bremen

Entwicklungszusammenarbeit Bremen

Aus den Akten auf die Bühne

Lidice Haus

Norddeutsche Mission

IDRG Culture

Landesinstitut für Schule LIS

Staats- und Universitätsbibliothek Bremen

Überregional

Postkolonial Hamburg

Postkolonial Berlin

Postkolonial Freiburg

Fellow Akademie