Neben dem renommierten Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum und dem angesehenen Kunstpreis der Böttcherstraße, der alle zwei Jahre vom Kunstverein der Bremer Kunsthalle vergeben wird, die (inter-)nationale Künstlerstars auszeichnen und nach Bremen holen, sind es Förderpreise und -programme wie der Bremer Förderpreis für Bildende Kunst, der Bremer Videokunst Förderpreis, der Dokumentarfilm Förderpreis, das Bremer Atelierstipendium, Visiting Curators, das International Artist Programme in Helsinki sowie TwoGether, die vom Senator für Kultur mit dem Ziel unterstützt werden, die Bremer Nachwuchstalente nachhaltig zu fördern, sichtbarer zu machen und (inter-)national effektiv zu vernetzen.
Der renommierte Bremer Förderpreis für Bildende Kunst, der seit 1977 jährlich vergeben wird, ist einer der ältesten kontinuierlich vergebenen sowie bundesweit am besten dotierten Nachwuchsförderpreise. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 6.000 € und einer Katalogförderung in Höhe von 3.000 € ausgestattet sowie mit einer Einzelausstellung in der Städtischen Galerie verbunden. Bewerben können sich regionale Künstler*innen mit abgeschlossener Ausbildung bis zum 40. Lebensjahr bzw. bis zu drei Jahre nach Abschluss des Studiums, wenn die Altersgrenze überschritten wurde. Das Vergabeverfahren ist zweistufig: Zunächst wählt eine regionale Vorschlagskommission aus den Bewerbungen diejenigen Künstler*innen aus, die an der jährlichen Ausstellung Bremer Förderpreis für Bildende Kunst in der Städtischen Galerie Bremen beteiligt sind. Aus den ausgestellten Positionen entscheidet wiederum eine überregional besetzte Jury über den/die finale/n Preisträger/in. Neben dieser Auszeichnung durch den Senator für Kultur ermöglicht die Ausstellung zum Bremer Förderpreis für Bildende Kunst Jahr für Jahr wieder einen spannenden Einblick in die gegenwärtigen Tendenzen und das beeindruckende Spektrum junger Kunst aus Bremen.
Seit 1994 vergibt das Bremer Filmbüro mit Unterstützung des Senators für Kultur und in Kooperation mit dem Bremer Künstlerinnenverband GEDOK alle zwei Jahre den Bremer Videokunst Förderpreis, bei dem zwei Videokunst-Konzepte ausgezeichnet werden, die mit Hilfe des Preisgeldes von je 5.000 Euro anschließend verwirklicht und umgesetzt werden, um dann im Rahmen einer Ausstellung in Bremen öffentlich präsentiert zu werden. Willkommen sind bei den Bewerbungen dabei alle Facetten: klassische, (non-)lineare, audiovisuelle Projektideen, solche mit Installationscharakter sowie all jene, die sich an den Grenzen der Medienkunst bewegen. Einer der Preise ist grundsätzlich einem Bremer Projekt bzw. einem Projekt mit Bremenbezug vorbehalten.
Da ausführliche Recherchen, dramaturgische Aufbereitung und die Entwicklung eines filmischen Konzeptes grundsätzlich immer mit viel Arbeit, Zeit und Kosten verbunden sind, vergibt das Filmbüro Bremen seit 1991 den Bremer Dokumentarfilm Förderpreis an mindestens zwei Projekte, um die Lust am dokumentarischen Filmschaffen zu unterstützen. Gesucht werden dabei unerwartete Themen sowie interessante Herangehensweisen. Der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis ist dezidiert ein Recherche-Preis und damit einmalig in seiner Art. Prämiert wird die Idee für einen Dokumentarfilm, die mit Hilfe des Preises zur Produktionsreife gebracht wird. Antragsberechtigt sind Autor*innen und Filmemacher*innen aus dem gesamten Bundesgebiet, wobei die Bewerbungen der Jury anonymisiert vorgelegt werden. Die unabhängige Fachjury entscheidet frei und ohne inhaltliche Vorgaben und vergibt zwei bis drei Preise in Höhe von insgesamt 12.000 €. Das Preisgeld wird vom Senator für Kultur sowie aus Spenden bereitgestellt. Einer der Preise ist dabei immer auch einem Projekt mit Bremenbezug vorbehalten.
Seit 2017 vergibt der Senator für Kultur jährlich an eine/n Bremer Künstler*in ein zwölfmonatiges Atelierstipendium im renommierten Künstlerhaus Bremen; verbunden mit einem monatlichen finanziellen Zuschuss in Höhe von 600 Euro. Ziel des Stipendiums ist es, jungen Künstler*innen beim Einstieg in das professionelle Berufsleben, bei der Vernetzung im internationalen Kunstbetrieb sowie bei der nachhaltigen Etablierung vor Ort zu helfen. Das Künstlerhaus Bremen stellt dafür einen Atelierarbeitsplatz zur Verfügung, ermöglicht den Austausch mit erfahrenen Kolleg*innen sowie einen Einblick in die Praxis eines international vernetzten Ausstellungsraumes. Das Stipendium wird durch die künstlerische Leitung des Künstlerhauses und weitere externe Kurator*innen betreut und endet mit einer kleinen Werkpräsentation sowie einem Künstlergespräch im Künstlerhaus Bremen.
Seit 2017 können alle Bremer Bildende Künstler*innen sich jedes Jahr wieder für die Teilnahme am etablierten Visiting Curators-Programm bewerben. Das Künstlerhaus Bremen übernimmt dabei die Organisation in Kooperation mit anderen Institutionen der Freien Szene. Die Finanzierung erfolgt durch den Senator für Kultur. Nach erfolgreicher Bewerbung treffen die Künstler*innen ausgewählte, international tätige Kurator*innen aus renommierten Kunsteinrichtungen zu jeweils individuellen Atelierbesuchen. Ziel ist es, die Bremer Künstler*innen mit fachkompetenten Kurator*innen zu vernetzen und ihnen durch Einzelgespräche ein professionelles Feedback zu ihrer künstlerischen Arbeit zu ermöglichen. Die gegenseitige Vernetzung und das Kennenlernen hat oftmals zweierlei Vorteile: Zum einen sind die externen Kurator*innen jedes Jahr wieder beeindruckt von der Vielfalt und Breite der künstlerischen Positionen sowie der enorm hohen künstlerischen Qualität der Arbeiten. Zum anderen profitieren jedes Jahr etwa 30 hochkarätige Bremer Künstler*innen von diesem wertvollen Feedback, indem sie nicht nur in ihrem künstlerischen Schaffen bestärkt werden, sondern auch selbst mehr Klarheit über sinnvolle Profilschärfungen und weiter zu gehende Schritte in ihrer künstlerischen Laufbahn erhalten.
Unterstützt durch den Senator für Kultur schreibt das Künstlerhaus Bremen seit 2019 jährlich darüber hinaus auch einen dreimonatigen Aufenthalt im Rahmen des Helsinki International Artist Programme (HIAP) aus. Jeweils ein/eine professionell arbeitende Bremer Künstler*in wird über dieses Programm eingeladen, in den Studios und in den Räumlichkeiten der international bekannten Partnerinstitution in Helsinki zu arbeiten. Am Ende erfolgt eine öffentliche Präsentation der Arbeiten vor Ort in Finnland. Das Programm trägt dabei nicht nur zur internationalen Vernetzung, sondern auch wesentlich zur Weiterbildung und Professionalisierung der Bremer Künstler*innen bei.
Zur deutschen Homepage der Helsinki Artist Residency des Künstlerhauses
Zur englischen Homepage der Helsinki International Artist Programme
Seit 2022 hat das erfolgreiche crossmediale Lesungs- und Ausstellungsformat "TwoGether - AusgeZeichnete ZeichenSetzungen" in der Bremer Landesvertretung in Brüssel einen neuen Fokus erhalten: Bremer Künstler*innen, die in ihrem künstlerischen Werk einen deutlichen Fokus auf die Auseinandersetzung mit der Zeichnung im weitesten Sinne haben, können sich einmal im Jahr (in der Regel im Februar/März) für die Ausstellung in den repräsentativen Räumlichkeiten der Landesvertretung bewerben, um ihr zeichnerisches Werk einem internationalen Publikum zu präsentieren
Schließlich lassen sich in Bremen in den letzten Jahren vor allem beeindruckende künstlerische Positionen finden, bei denen die Auseinandersetzung mit der Zeichnung in all ihren vielschichtigen Dimensionen im Zentrum des künstlerischen Schaffens steht. Die Bremer Auseinandersetzungen reichen dabei von zarten, autonomen Bleistiftzeichnungen über experimentelle Positionen auf/mit Papier und selbstreflexiven Befragungen des Ausdrucksmediums Zeichnung an sich bis hin zu witzigen (Comic-)Zeichnungen, die die Zeichensysteme Text und Bild auf kreative Weise stets neu zusammendenken oder auch subversiv unterlaufen. Es ist das große Anliegen des Senators für Kultur, jedes Jahr wieder eine neue repräsentative künstlerische Position auf diesem Gebiet in Brüssel einem internationalen Publikum vorzustellen.