Seit mehr als 10.000 Jahren leben Menschen auf der Düne, der Geest und in der Marsch im Gebiet des heutigen Landes Bremen. Ihre archäologischen Spuren reichen von den Steinzeiten, über die Metallzeiten und den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Vorgängern der heutigen Siedlungen bis hin zu Zeugnissen der jüngsten Vergangenheit, insbesondere der Weltkriege und der NS-Diktatur.
Die Landesarchäologie als Denkmalfach- und Denkmalschutzbehörde hat gemäß Bremisches Denkmalschutzgesetz die Aufgabe, die Bodendenkmäler im Land Bremen wissenschaftlich zu erforschen, zu pflegen, zu schützen und zu erhalten sowie auf ihre Einbeziehung in die städtebauliche Entwicklung, die Raumordnung und die Landespflege hinzuwirken.
Das Fachinformationssystem der Denkmalpflege ADABweb umfasst aktuell weit mehr als 2.000 Fundstellen im Lande Bremen. Selbst in stark überbauten Arealen wurde in den letzten Jahren bei Abrissarbeiten unter älteren Gebäuden wenig oder gar nicht von der Altbebauung beeinträchtigte archäologische Substanz gefunden. Das gesamte Gebiet des Landes Bremen weist eine hohe Fundstellendichte auf und ein unvermindert hohes Aufkommen neu entdeckter archäologischer Funde und Befunde kommt in der alltäglichen Arbeit hinzu.
Die anhaltende Bautätigkeit gefährdet noch im Boden verborgenes archäologisches Kulturgut. Im Bauprozess kommt die gesetzliche Erhaltungspflicht zum Tragen. Archäologische Bodendenkmäler müssen, wo sie nicht dauerhaft erhalten werden können, vor ihrer Zerstörung fachgerecht untersucht, dokumentiert und auf diese Weise in ein sekundäres Denkmal übertragen werden. Die Kosten hierfür sind nach dem Verursacherprinzip bauseits zu tragen. Die Landesarchäologie als Denkmalschutzbehörde legt Maßnahmen zur Erhaltung, Sicherung, Dokumentation und Bergung der Bodendenkmäler fest, unterstützt bei der Auftragsvergabe an Grabungsunternehmen und begleitet die archäologische Maßnahme. Um eine angemessene Berücksichtigung bodendenkmalpflegerischer Belange einerseits und die Planbarkeit des Bauprozesses anderseits zu gewährleisten, sollte deshalb die Landesarchäologie bauseits bereits in oder vor den ersten Planungsschritten einbezogen werden.
Bewegliche Bodenfunde, wie Werkzeuge, Waffen, Schmuck, Münzen, Keramik oder die berühmte Hansekogge werden in der Landesarchäologie, in der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung des Focke-Museums bzw. im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven dauerhaft aufbewahrt. Verschiedene Forschungsprojekte arbeiten zu Bremer Fundstellen und den dort geborgenen Objekten. Einige Funde werden auch an den Auffindungsorten ausgestellt, andere an Sonderausstellungen an Museen im In- und Ausland ausgeliehen.
Außerdem werden die Forschungsergebnisse in diversen archäologischen Zeitschriften und Büchern, unter anderem in den Bremer Archäologischen Blättern, publiziert und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Sie können uns per Post, Telefon, Telefax und E-Mail erreichen.
Und wir stellen auch einen Kontakt zum Bürgerbeauftragten zur Verfügung.
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